Das Funktionsprinzip einer analogen und digitalen Sprachkommunikation enthält die folgenden Funktionsblöcke:
→ Bei der digitalen Sprachübertragung werden pro Abtastwert 8 Bit übertragen: Abtastrate R = 8kHz ⋅ 8Bit = 64kBit∕s.
Ist das in Abb. 8.1.1 ein Telefon? Wozu ist das Kabel? Was ist das für eine Tastatur? Besteht das aus 2 Teilen?
Wozu werden die beiden runden Metallkapseln benötigt? Wozu sind da so große Spulen?
Die klassische Grundschaltung eines Telefons (siehe Abb. 8.1.2) mit (1) den akustischen Wandlern mit dem Mikrofon M und dem Lautsprecher F, (2) der Puls-Signalisierung über den Nummernschalter mit den Kontakten nsr und nsi und (3) der Echokompensation mit der Leitungsnachbildung mit RN und CN.
Bedeutung und Funktion der Baugruppen:
→ Offener Gleichstrompfad da GU offen ist.
→ Signalisierung des Vermittlungswusches des Tln in der VSt!
→ Durch Öffnen der Gleichstromschleife für mehr als 370 ms wird das Ende des Gespräches signalisiert (Auslösen der Verbindung)!
→ Ein Gehörschutz vor lauten Schaltgeräuschen oder Knacken!
Das Sendesignal vom Mikrofon wird über die Mittenanzapfung gegensinig in die Spulen L1 und L2 eingespeist, so dass in der Spule L3 und damit im Höhrer das Sendesignal nicht zu hören ist. Die Parameter RN und CN der Leitungsnachbildung werden dazu adaptiv an die Leitungsparameter RL und CN abgepasst — heute realisiert mit hochintegrierten Digitalbausteinen4.
Anschluss von OVSt zum Teilnehmer über eine Kupferdoppelader
→ Duplexverbindung über das Gleichlageverfahren mit Echokompensation (siehe Abb. 8.1.3) : Komplex aber mit geringer Bandbreite. Bei Leitungsdurchmessern von 0,4mm sind Entfernungen zwischen OVSt und Teilnehmer bis 4,2km und mit 0,6mm bis 8km möglich.
→ Alternativ: Zeitgetrenntlageverfahren (TDD) oder Frequenzgetrenntlageverfahren (FDD)5
Die erste TAE-Dose ist der Übergabepunkt zwischen Netzbetreiber und Teilnehmer6.
→ Die erste TAE-Dose enthält einen passiven Prüfabschluss (PPA) mit einer im Normalbetrieb gesperrten Diode, mit dem der Netzbetreiber im Störfall den Fehler genauer eingrenzen kann, wie in Abb. 8.1.4 dargestellt .
Die Teilnehmer-Anschluss-Einheit (TAE-Dose, siehe Abb. 8.1.5 ) hat 6 mechanische Kontakte und 2 mechanische Kodierungen:
→ W ist zum Anschluss einer zusätzlichen Klingel und E wäre die Erdleitung (zur Signaliserung eines Amtwunsches in TK-Anlagen).
Mehrere TAE-Dose können in Reihe geschaltet werden (siehe Abb. 8.1.6) :
→ Wird W mit a2 verbunden so klingelt eine an W und b2 angeschlossene Klingel auch dann, wenn kein Telefon eingesteckt ist.
Die Wahlinformationenen wurden beim analogen Telefon durch regelmäßige Unterbrechungen der Gleichstromschleife übertragen.
Die Wahl der Ziffer 3 wurde früher (bei der Pulswahl) so kodiert7:
Die Funktion der Kontakte des Nummernschalters ist:
Kurzschluss aller nicht zur Wahl benötigten Komponenten zur Reduzierung des Schleifenwiderstandes.
Erzeugung der Impulse entsprechend der gewählten Ziffer: 60 ms Offen und 40 ms Geschlossen (plus 2 zur Verbesserung des Gleichlaufs bei der Ziffer 1)
Unterdrücken der zusätzlichen 2 Impulse (die in den mechanischen VSts auch als Schaltzeit zwischen 2 gewählten Ziffern benötigt wurde)
Bei der Tastwahl nach dem Mehrfrequenzwahlverfahren werden die Wahlinformationen durch zwei gleichzeitige Sinustöne (siehe Abb.8.1.8) kodiert.
→ Vorteil: Die Wahlinformationen werden unabhängig von der gewählten Zahl schneller übertragen.
2Nyquist: mindestens doppelt so hoch, wie die maximale Nutzfrequenz
3μ- oder A-Kennlinie bei ISDN
4Warum wird auch in heutigen digitalen Telefonen keine ideale Echokompensation verwendet? Weil die Benutzer sich beim Telefonieren selber hören wollen — und sonst meinen, das Telefon sei defekt …
5Time Division Duplex und Frequency Division Duplex, siehe Kap. 4.2
6Grenze des Eigentums und der Zuständigkeit des Netzbetreibers.
7Es handelt sich hierbei um eine RTZ-Leitungskodierung entsprechend Kap. 7.3