15.3 Telegraphengleichung

Modell:

Die Energien des elektrischen und magnetischen Feldes werden durch verteilte Kondensatoren und Spulen und die Verluste in den Leitungen durch verteilte Widerstände und Leitwerte modelliert.

Frequenz:

Hinsichtlich der Frequenz sind die „Leitungskonstanten“ jedoch nicht konstant:

ESB:

Bei homogenen Leitungen kann für ein kurzes Leitungsstück mit diskreten Bauelementen das vereinfachte Ersatzschaltbild in Abb. 15.3.1 verwendet werden.


PIC

Abbildung 15.3.1: ESB zur Telegraphengleichung

Messung:

Aus einer Kurzschlussmessung mit dem Widerstand ZK ergeben sich der Widerstands- und Induktivitätsbelag zu

             Z-
R ′ + jωL ′ =--K-
              z
(15.3.3)

Aus einer Leerlaufmessung mit dem Widerstand ZL ergeben sich der Ableitungs- und Kapazitätsbelag zu

G′ + jωC ′ = -1---
             zZL
(15.3.4)

Spannung:

Mit dem komplexen Längswiderstand

Z-′ dz = (R ′ + jωL ′)dz
  RL
(15.3.5)

erhalten wir die Maschengleichung

          ′
U- = I-⋅ Z-RLdz + (U-+ dU)
(15.3.6)

bzw. durch Umstellen

dU- = − Z-′RL ⋅ I
dz
(15.3.7)

Strom:

Mit dem komplexen Querleitwert

Y′GC dz = (G ′ + jωC ′)dz
(15.3.8)

erhalten wir die Knotengleichung

I-= (U-+  dU)Y-′GC dz + (I + dI)
(15.3.9)

bzw. durch Umstellen

dI-= − Y-′  ⋅ U
dz       GC
(15.3.10)

unter der Voraussetzung dU U.

DGL:

Wenn man die Spannungsgleichung 15.3.7 nach dz differenziert kann man die Stromgleichung 15.3.10 einsetzen und erhält aus dem System gekoppelter DGLs erster Ordnung die lineare DGL zweiter Ordnung

d2U-     ′     ′
---2 = Z-RL ⋅ Y-GC ⋅ U
dz
(15.3.11)