11.3 Bestimmung von Leitwerten

Leitwert:

Kommen wir zurück zur Berechnung eines Leitwertes aus der Feldverteilung.

Homogen:

Bei homogenen Feldern können wir aus der Stromdichte direkt den Strom

    ∫
I =   S⃗d A⃗

    A
(11.3.1)

und aus dem elektrischen Feld

⃗    ⃗S-
E =  κ
(11.3.2)

durch Integration die Spannung

      ∫2
         ⃗
U12 =    Ed ⃗s
      1
(11.3.3)

bestimmen. Daraus ergibt sich die Formel zur Berechnung eines Leitwertes aus symmetrischen Feldgrößen zu1

            ∫S⃗d A⃗    ∫ ⃗SdA⃗
     -I--   A------  -A------
G  = U   =  2∫      =   2∫
       12      ⃗Ed ⃗s    1κ  ⃗Sd⃗s
            1          1
(11.3.4)

Inhomogen:

Die Integrationen sind an die Feldverhältnisse anzupassen wie in Abb. 11.3.1 zu sehen ist . Die Leitwertberechnung ist daher nur für symmetrische Felder geschlossen durchführbar.


PIC

Abbildung 11.3.1: Integrationsweg und -fläche in inhomogenen Feldern

Bei inhomogenen Feldern kann eine Zerlegung des Feldraumes in differentielle Raumelemente erfolgen, in denen näherungsweise homogene Feldverhältnisse bestehen.

Anschließend erfolgt eine Reihen-Parallelschaltung aller Teilleitwerte.

numerische Berechnung mit der Finite-Elemente-Methode

Radial:

Als Sonderfall inhomogener Felder können radialsymmetrische Felder einfach behandelt werden — wenn das dazu passende Koordinatensystem verwendet wird, wie in Abb. 11.3.1 zu sehen ist .


PIC

Abbildung 11.3.2: Integrationsweg und -fläche bei radialsymmetrischen Feldern

Der Raum zwischen den Kugeln besteht aus einzelnen Hohlkugeln mit der Oberfläche A = 4πr2 und der Dicke dr.

Widerstand:

Aus dem Widerstand einer einzelnen Hohlkugel

      ρdr    ρdr
dR =  ----=  ---2-
       A     4πr
(11.3.5)

ergibt sich der Gesamtwiderstand zwischen den beiden Kugeln durch Integration zu

        r          r
       ∫ 2      ρ  ∫2dr
R   =     dR =  ---  --2
       r1       4π r1  r
           ρ ||r2    ρ ( 1    1 )
    =   − ---||  =  ---  --−  --                  (11.3.6)
          4πr r1   4π   r1   r2

Der Leitwert ist der Kehrwert des Ergebnisses.

Analoge Berechnungen können bei Metallzylindern mit der Oberfläche A = 2πrl angestellt werden und führen zum Ergebnis.

     -ρ--  r2
R =  2πl ln r
            1
(11.3.7)

Beispiel 11.3.1
(Leiter)

In Leitern (Metallen) ist die Geschwindigkeit der Ladungsträger linear proportional zur elektrischen Feldstärke aufgrund der Reibung (Stoßvorgänge mit Gitterbausteinen). Bezeichnen wir die Proportionalität mit μ so erhalten wir eine mittlere Geschwindigkeit der Elektronen von vn = μnE.

Wie groß ist die Geschwindigkeit der Elektronen in einer Kupferleitung mit einer Konzentration der Elektronen von n = 8,6 1022cm3, einem spezifischen Leitwert κ = 56,180 S mmm2 bei einer typischen Stromdichte S = 10 Amm2 für Haushaltsleitungen?

Lösung:

Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind:

Elektronengeschwindigkeit

                      2             − 3
vn  =   μnE  = 40,8cm  ∕V s ⋅ 1,78 ⋅ 10 V∕cm  = 0,0726cm-∕s-

1Vergleiche Gln. 10.3.10 beim Kondensator für C = Q∕u