Eine erzwungene Schwingung tritt als Folge einer Spannung u = û sin(ωt) (z.B. an einem RLC-Parallelschwingkreis) oder eines Stromes i = î sin(ωt) (z.B. an einem RLC-Reihenschwingkreis) einer äußeren Quelle auf.
Spannungsüberhöhung3 bei einem Reihenschwingkreis mit Z = Rr + j(XL + XC) für Rr < (XLr = −XCr).
Das Maximum des Stromes liegt bei der Resonanzfrequenz, das der Kondensatorspannung tiefer und das der Spulenspannung höher, wie in Abb. 8.2.2 für den Reihenschwingkreis aus Abb. 8.2.1 .
Die Impedanz des RCL-Reihenschwingkreises (reale Spule plus Kondensator) ist
| (8.2.1) |
mit der Impedanz der Spule4
| (8.2.2) |
und der Impedanz des Kondensators
| (8.2.3) |
Damit ergibt sich der komplexe Strom durch die Reihenschaltung zu
| (8.2.4) |
mit der Quellenspannung als Bezugspunkt, d.h. U = U.
Die Spannung am Kondensator wird damit zu
| (8.2.5) |
Die Spannung an der realen Spule wird damit zu
| (8.2.6) |
mit der (nicht messbaren) Teilspannung am Kupfer-Widerstand
| (8.2.7) |
und der (nicht messbaren) Teilspannung an der Induktivität
| (8.2.8) |
Die Resonanzfrequenz fr ist die Frequenz, bei der die Ströme und / oder Spannungen des Reihenschwingkreises ihr Betragsmaximum haben.
→ Für ihre 1. Ableitungen gilt
| (8.2.9) |
Für den Betrag einer komplexen Größe gilt
| (8.2.10) |
An der Stelle, an der der Betrag einer komplexen Größe ein Maximum hat, ist auch das Quadrat dieser Größe maximal
| (8.2.11) |
Damit ergeben sich folgende Gleichungen und Ergebnisse
Aus der Gln. 8.2.4 des Stromes
| (8.2.12) |
folgt mit der Ableitung nach der Quotientenregel für die Funktion
| (8.2.13) |
und deren Ableitung
| (8.2.14) |
mit den Teilfunktionen
| (8.2.15) |
und
| (8.2.16) |
und deren Ableitungen
| (8.2.17) |
und
| (8.2.18) |
für den Zähler
| (8.2.19) |
Nach Multiplizieren mit ωI3C2∕2
| (8.2.20) |
ergibt sich das Ergebnis zu
| (8.2.21) |
Aus der Gln. 8.2.5 der Kondensatorspannung
| (8.2.22) |
wird mit der Ableitung nach der Quotientenregel mit den Teilfunktionen
| (8.2.23) |
und
| (8.2.24) |
und deren Ableitungen
| (8.2.25) |
und
| (8.2.26) |
für den Zähler5
| (8.2.27) |
Durch Multiplizieren mit ωCC3∕2 und zusammenfassen
| (8.2.28) |
ergibt sich
| (8.2.29) |
Mit
| (8.2.30) |
ergibt sich das Ergebnis
| (8.2.31) |
als multiplikative Verschiebung der Resonanzkreisfrequenz zu tieferen Frequenzen (kv ≤ 1) hin.
Ist das Argument der Wurzel in Gln. 8.2.31 eigentlich immer positiv?
Nehmen wir eine RLC-Reihenschaltung mit R = 15 Ω, L = 0,2 H und C = 30 µF und rechnen einmal …
mit einer reelen Wurzel für
Für R > 115,47 Ω gibt es keine Schwingung mehr, da die Dämpfung zu groß ist!
→ Kommt ERST GLEICH !!!
Aus der Gln. 8.2.8 der Spulenspannung
| (8.2.32) |
wird mit der Ableitung nach der Quotientenregel mit den Teilfunktionen
| (8.2.33) |
und
| (8.2.34) |
und deren Ableitungen
| (8.2.35) |
und
| (8.2.36) |
für den Zähler
| (8.2.37) |
Durch erweitern mit ωLC2∕2L2 und zusammenfassen
| (8.2.38) |
ergibt sich analog zur Kondensatorspannung für die Spulenspannung
| (8.2.39) |
als multiplikative Verschiebung der Resonanzkreisfrequenz zu höheren Frequenzen (1∕kv ≥ 1) hin.
3Die Kurven aus Abb. 8.2.1 ergeben sich für die Bauelementewerte R = 3kΩ, L = 68H und C = 150nF im Freqenzbereich 0Hz ≤ f ≤ 100Hz. Bei der Resonanzfrequenz fr = 1∕(2π) ≈ 50Hz wird XL = 21,362kΩ und XC = −21,220kΩ, womit die Bedingung einer Resonanzüberhöhung erfüllt ist.
4Zu beachten ist, dass bei einer realen Spule anstelle von R = RCu und XL nur der Scheinwiderstand der Spule ZSp messtechnisch zugänglich ist. In der Berechnung kann der Einfluss beider Teile jedoch separat betrachtet werden.
5BITTE selber einmal nachrechnen!