8.5 Analoges Telefax

Fax:

Der Begriff kommt von Faksimile

Nachbildung eines Originals (also eine Kopie). Die ursprüngliche Entwicklung begann im Jahre 1843 mit der ersten Patentanmeldung von Alexander Bain.

Dienst:

Übertragung (Halbduplex; Symbolrate 2400 Baud) beliebiger Information, die sich auf Papier darstellen läßt (Bilder, Zeichnungen und Texte) über den (analogen) Telefonkanal (Übertragungsbandbreite 300 Hz bis 3400 Hz).

Hardware:

Im Prinzip wird dabei die Fernschreibmaschine des Telex18 durch einen Fernkopierer ersetz:

Scanner + Modem = Sendendes Faxgerät

Modem + Drucker = Empfangendes Faxgerät

Software:

Faxkommandos sind Erweiterungen des Hayes-Befehlssatzes zur Modemsteuerung und beginnen stets mit der Sequenz „AT+F“. Man unterscheidet die beiden Steuerarten Klasse 1 und 2 des TR29-Komitees der EIA.

Zukunft:

Telecommunication Security (Telesec) ist ein Projekt für die abhörsichere Übertragung von Fax-Briefen durch kryptographische Verschlüsselungen in der Anwendungsebene (OSI Layer 7) mit einer persönlichen Chipkarte.

Ziel: Authentische Übermittlung einer rechtsverbindlichen und vertraulichen Information und elektronische Prüfung der Unversehrtheit.

Es kann z.B. ein privater Schlüssel zum Kodieren verwendet werden und ein öffentlicher Schlüssel zum Lesen der Nachrichten.

Freies System Pritty Good Privacy (PGP) oder X.509 seit 1988 mit vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen

Parameter:

Die Leistungen der unterschiedlichen Gruppen sind in Tab. 8.4 aufgeführt.







Gruppe

1

2

3

4











Seit

1979

1982

1993






Modulation

AM

FSK

4-PSK 128-QAM

Digital






Kodierung

1.d Run Length

2.d Run Length






Bitrate in bps

1 200

2 400

2 400  14 400

64 000






Fehlerkorrektur

Trellis







Tabelle 8.4: Parameter der FAX-Geräte

AM:

Amplitudenmodulation

FSK:

Frequenzmodulation mit 1 700Hz ± 400Hz: Weiß 2 100Hz, Schwarz 1 300Hz, Graustufen dazwischen.

PSK:

Phase Shift Keying; Phasenamplitudenmodulation 4-PSK (2 Datenbits) oder 8-PSK (3 Datenbits)

QAM:

Quadratur-Amplituden-Modulation 16-QAM (4 Datenbits)  256-QAM (7 Daten- und 1 Fehlerbit)

Run Length:

Lauflängencodierung als (f,n) mit f Muster und n Anzahl (Wiederholung, 2-dimensionale Erweiterung mit sog. Quad-Trees.

Trellis:

Vorwärts-Fehlerkorrekturverfahren (FEC) bei Hochgeschwindigkeitsmodems

Sprache:

Das analoges Telefonnetz ist optimiert zur Übertragung analoger Sprache

Bandbreite des analogen Sprachsignals 300 Hz bis 3400 Hz

Daten:

Maximale Symbolrate bis zu 3400 Baud (Bd, Symbole / s)

Datenübertragung mit Modem (Modulator / Demodulator)

Kodierung:

Erhöhung der (Informations-) Datenrate bis zu 56kbps (ISDN: 64kbps) z.B. mit Frequency Shift Keying (FSK als Leitungscodierung) (siehe Abb. 8.5.1) bei einer Symbolrate von 2400Baud.


PIC
Abbildung 8.5.1: Datenübertragung über das analoge Telefonnetz

18Tatatur – Modem – Modem – Drucker