Das Ziel der Vermittlungstechnik ist die wahlfreie Verbindung von 2 aus N Teilnehmern
Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen n ≥ 2 Teilnehmern mit Rückkanal
Aufschaltung einer bestimmten Eingangsleitung auf eine bestimmte Ausgangsleitung(, wie in Abb. 8.3.1 dargestellt) .
→ Analoge VSt: Anrufsucher, DIV: Multiplexer
→ Analoge VSt: Gruppenwähler, DIV: Demultiplexer
Koppelpunkte im analogen Telefonnetz werden mit elektromechanischer Vermittlungstechnik realisiertwie in Abb. 8.3.2 dargestellt .
→ Erforderlich sind L Leitungen (Ltg) zwischen den Teilnehmern oder K Koppelpunkte (KP) in einer VST.
→ Mechanisch: Relais oder Wähler bei POTS
→ Elektronisch: Gatter oder μP bei ISDN
→ Virtuell: Computer bei VoIP
Die Anzahl der Koppelpunkte K (siehe Abb. 8.3.4) bei N Teilnehmern (einer Nebenstellenanlage) ist14
| (8.3.1) |
→ Volle Ereichbarkeit bedeutet, dass jeder Tln jeden anderen Tln erreichen kann (unter der Randbedingung, dass dieses das erste Gespräch ist, das vermittelt wird).
→ Verlustfrei hingegen bedeutet, dass jeder freie Tln jeden anderen freien Teilnehmer erreichen kann unabhängig vom Zustand der VST.
Gegeben seien N = 4 Teilnehmer, die zum einen mit M Leitungen und zum anderen mit K Koppelpunkten verbunden werden sollen. Ergänzen Sie die Abbildung! Sind alle Teilnehmer immer erreichbar?
Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Zahlenwerte sind:
Minimale Anzahl von Leitungen
Die logische Zusammenfassung von Koppelpunkten wie in Abb. 8.3.4 wird als Koppelvielfach oder -matrix bezeichnet
→Anzahl der Koppelpunkte K bei N Eingängen und M Ausgängen ist
| (8.3.2) |
→Verlust: Bei einer blockierungsfreien Koppelanordnung entsteht kein Verlust, d.h. jeder freie Tln kann unabhängig vom Zustand der VST mit jedem anderen freien Tln ein Gespräch führen.
Anzahl der Koppelpunkte bei einstufigen Koppelnetzen15:
| (8.3.3) |
Anzahl der Koppelpunkte bei 2-stufigen Koppelnetzen:
| (8.3.4) |
Durch eine weitere Aufteilung in noch kleine Stufen können mehr KP eingespart werden.
Sind alle (12) Ltg zu einer (50) Gruppe belegt16, so sind die restlichen Anschlüssen dieser Gruppe auch nicht mehr erreichbar
→ Es kommt zu einer Blockierung, die zu einer nicht mehr vollkommenen Ereichbarkeit führt.
Mit einer internen Vermaschung (Link-Anordnung), bei der von jedem KV (Koppelvielfach) der 1. Stufe ein Link (Verbindungsleitung) zu jedem KV der nächsten geführt wird.
→ Die Anzahl der KV in einer Stufe legt die Anzahl der notwendigen Links fest.
Anzahl der Koppelpunkte für eine 3-stufige Linkanordnung:
| (8.3.5) |
Die Signalisierung zwischen VSts erfolgt mit der Zeichengabe nach dem SS Nr. 7. In Abb. 8.3.8 wird SS7 mit dem OSI-Modell verglichen. Das SS7 läßt sich nur teilweise auf das OSI-Modell abbilden. Ähnliche Probleme ergeben sich auch bei anderen Beschreibungen, z.B. dem Ethernet-Modell nach OSI. Die Abkürzungen bedeuten: SCCP Signalling Connection Control Part zur Ergänzung des MTP für OSI Layer 3 zum NSP, OMAP Operational and Maintenance Application Part, TCAP Transaction Capability Application Part für Anwendungen ohne Nutzkanal, z.B. Chipkartenauthentifizierung.
Mit Signalisierung oder Zeichengabe werden Steuerinformationen Peer-To-Peer (keine Adresse notwendig) ausgetauscht für
Werden die Signale im Nutzkanal (z.B. Sprachband) gesendet, so spricht man von In Band Signalling — andernfalls von Out Band Signalling.
Rahmenstrukturder SS Nr. 7 Meldungen in Abb. 8.3.9 der Schicht 2 entspricht dem HDLC-Protokoll. Es können 3 Arten an der Länge der Nutzinformationen unterschieden werden. Die Abkürzungen bedeuten: BSN Backword Sequence Number zur Quittierung von Meldungen, BIB Backword Indication Bit für explizite Quittierung, FSN Forward Sequence Number für Nachrichten der Schicht 3, FIB Forward Indication Bit für Meldung oder Wiederholung, LI Length Indicator. Weitere Informationen dazu sind in (Kaderali, 1991) zu finden.