14.1 Gegeninduktivität

 


PIC

Zwei räumlich benachbarte stromdurchflossene Leiterschleifen beeinflussen sich gegenseitig über die mit ihnen verknüpften magnetischen Felder.

Abbildung 14.1.1: Zwei magnetisch gekoppelte Leiterschleifen

Induktion:

In den beiden Leiterschleifen in Abb. 14.1.1 werden Spannungen entsprechend dem Induktionsgesetz induziert. Unter Berücksichtigung der Leitungswiderstände erhalten wir

                       dϕ1
    − u1 + i1R1   =   − ----
                       dt
  − u2 + i2R2    =     − d-ϕ2                    (14.1.1)
  ◟----◝◜---◞          ◟-◝d◜t◞
Quelle+W iderstand      entgegengesetzt
Induktivität:

Mit der Selbstinduktivität L einer Leiterschleife ist der Zusammenhang zwischen Spannung und Strom gegeben zu

uL = d-ϕ = L di
      dt     dt

Daraus erhalten wir direkt den linearen Zusammenhang

ϕ = Li
(14.1.2)

Teilflüsse:

Die Flüsse ϕ1 und ϕ2 werden von beiden Strömen verursacht. Der Beitrag des Stromes i1 zum Fluss in Schleife 1 ist

ϕ11 = L11i1
(14.1.3)

und der Beitrag des Stromes i2 zum Fluss in derselben Schleife ist

ϕ12 = L12i2
(14.1.4)

Summe:

Der Gesamtfluss in Schleife 1 ist dann

ϕ1 = ϕ11 + ϕ12 = L11i1 + L12i2
(14.1.5)

Entsprechend ergibt sich der Gesamtfluss in Schleife 2 zu

ϕ2 = ϕ21 + ϕ22 = L21i1 + L22i2
(14.1.6)

Selbst:

Die Proportionalitätskonstanten L11 und L22 sind die Selbstinduktivitäten der Schleifen 1 und 2, für die vereinfachend geschrieben wird

L11 = L1   und  L22 =  L2
(14.1.7)

Gegen:

Die Größen L12 und L21 werden als Gegeninduktivitäten zwischen den Schleifen 1 und 2 bezeichnet. Da der Einfluss von Schleife 1 auf 2 gleich dem von Schleife 2 auf 1 ist gilt

L12 = L21 = M
(14.1.8)

Setzt man die Ergebnisse in das Gleichungspaar 14.1.1 ein, so erhält man folgende 2 Maschengleichungen als Ergebnis

− u1 + i1R1  =  − L1 di1-− M  di2-
− u + i R    =  − L  ddti2-− M  ddit1-
   2   2  2         2dt      dt