7.1 Reale Bauelemente

Bauelemente:

Reale, konzentrierte Bauelemente verhalten sich wie Kombinationen mehrerer idealer Bauelemente.

Widerstand:

Widerstände sind aufgrund des Stromflusses von einem magnetischen Feld umgeben und zwischen ihren Drahtenden breitet sich ein elektrisches Feld aus.


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Nichtidealitäten sind:
  • Wicklungsinduktivität
  • Wicklungskapazität

Abbildung 7.1.1: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Widerstandes

Spule:

Spulen ohne magnetischem Kern können bei niedrigen Frequenzen durch eine einfache RL-Reihenschaltung (siehe Abb. 7.1.2) ersetzt werden.


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Abbildung 7.1.2: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild einer realen Spule

Nichtidealitäten sind: Kupferwiderstand, Eisenverlustwiderstand und Wicklungskapazität

Verlustfaktor:

Aufgrund des Kupferwiderstandes tritt ein Verlustwinkel auf

        R       R      1
tan δ = --Cu =  -Cu-=  --
         XL     ωL     Q
(7.1.1)

Der Kehrwert wird auch als Güte bezeichnet.

Kondensator:

Kondensatoren können bei hohen Frequenzen meistens als ideal betrachtet werden, da der frequenzabhängige Verlustwiderstand (siehe Abb. 7.1.3) i.d.R. mindestens 100-mal größer ist als der kapazitive Widerstand.


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Abbildung 7.1.3: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Kondensators

Nichtidealitäten sind: Isolationswiderstand des Dielektrikums und Zuleitungs- und Platteninduktivität

Verlustfaktor:

Aufgrund des Isolationswiderstandes tritt ein Verlustwinkel auf

        GIso-   GIso-  -1
tan δ = BC   =  ωC   = Q
(7.1.2)

Netzwerke:

In technischen Geräten sind die elementaren Zweipole Wirkwiderstand, Kondensator und Spule als Kombination vorhanden.

Berechnung von Wechselstromnetzwerken.


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Abbildung 7.1.4: Zählpfeile im Schaltbild und Bezugszeiger im Zeigerdiagramm

Regeln:

Anhand der einfachen RL-Reihenschaltung in Abb. 7.1.4 lassen sich folgende Regeln aufstellen:

  1. Im Schaltbild: Zählpfeile eintragen.
  2. Ohmsches Gesetz und Kirchhoffsche Regeln sind gültig.
  3. Bezugszeiger: Ein Zeiger der mehreren Bauteilen gemeinsam ist (Reihenschaltung: Strom; Parallelschaltung: Spannung).
  4. Im Zeigerdiagramm: Rechenregeln der komplexen Rechnung.
Vorgehen:

Zuerst werden komplexe Bauelemente eingeführt, die dann als Parallel- und / oder Reihenschaltungen zusammengefasst werden (siehe Abb. 7.1.5) .


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Abbildung 7.1.5: Netzwerkberechnung mit komplexen Bauelementen