10.2 Koppelnetze

Leitungen:

Anschlusseinrichtungen passen die Teilnehmerleitungen an die Koppelnetze an (siehe Abb. 10.2.1) .


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Abbildung 10.2.1: Prinzip einer Digital-Vermittlungsstelle

Analoge blockierungsfreie Koppelnetze werden mehrstufig (S 1) realisiert, damit die Zahl der Koppelpunkte K verringert wird.

Für quadratische Koppelanordnungen (Eingänge N gleich Ausgänge M) existieren Clos’sche Koppelanordnungen, die für große Teilnehmerzahlen einen Vorteil haben.

Beispiel: N = M = 1.000 mit S = 1 ist K = 1.000.000 und mit S = 3 wird K = 186.737.

Vermittlung:

Das Wechseln der Leitung (Raumlage) ist u.U. mit einer Änderung der Reihenfolge (Zeitlage) verbunden, wie in Abb. 10.2.2 gezeigt .


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Abbildung 10.2.2: Aufgaben einer PCM-Vermittlung

Man kann sich das Prinzip der Vermittlung am Platzwechsel i beim Umsteigen von einem Zug in einen anderen im Bahnhof vorstellen: Wenn man im Bahnhof nur auf gleiche Platznummern wechseln kann, muss man während der Fahrt der Züge einen passenden Platz im eigenen Zug einnehmen.

Koppelnetz:

Mehrstufige digitale Koppelnetze bestehen aus integrierten Raum- und Zeitstufen (-vielfachen), wie in Abb. 10.2.3 dargestellt .


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Abbildung 10.2.3: Blockschaltbild eines Koppelnetzes mit Zeit-Raum-Zeit-Anordnung

Zeitlagenvielfach:

Die Zeitstufe verändert die zeitliche Reihenfolge der Codewörter. In Abb. 10.2.4 ist das Symbol für eine Zeitstufe dargestellt.


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a

Anzahl der Zeitlagen auf der Zubringer-Mpx-Ltg

b

Anzahl der Zeitlagen auf der Abnehmer-Mpx-Ltg

a und b können gleich sein


Abbildung 10.2.4: Symbol Zeitlagenvielfach

Raumlagenvielfach:

Die Raumstufe ermöglicht das Wechseln der Leitung als Vermittlungsvorgang analog zum Koppelpunkt. In Abb. 10.2.5 sind die Symbole für eine Raumstufe dargestellt.


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a

Anzahl der Zeitlagen je Mpx-Ltg

m

Anzahl der Zubringer-Mpx-Ltg

n

Anzahl der Abnehmer-Mpx-Ltg

m und n können gleich sein


Abbildung 10.2.5: Symbole Raumlagenvielfach

10.2.1 Zeitlagenvielfach

Multiplexer:

Zeitliche Verschachtelung der PCM-Worte aus den einzelnen Anschlußleitungen. Abb. 10.2.6 zeigt das zeitliche Zusammenspiel von Multiplexer und Demultiplexer, die beide zeitsynchronisiert sein müssen.

Ein Multiplexer ist eine Konzentratorstufe.


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Abbildung 10.2.6: Zusammenspiel Multiplexer-Demultiplexer

Demultiplexer:

Zeitlich ineinander verschachtelte Sprechkanäle werden auf die Teilnehmer-Anschlußleitungen aufgesplittet.

Ein Demultiplexer ist eine Expansionsstufe.

Zeitstufe:

Ein Zeitlagenvielfach besteht aus einem zyklisch einlesenden Demultiplexer und einem wahlfrei auslesenden Multiplexer, wie in Abb. 10.2.7 zu sehen ist .


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Abbildung 10.2.7: Realisierung eines Zeitlagenvielfachs

Aufgabe:

Beim Zeitlagenvielfach werden die Zeitlagen der Codeworte auf der Multiplexleitung verändert (siehe auch Abb. 10.2.8) .


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Abbildung 10.2.8: Prinzip des Zeitlagenvielfachs

Wesentliche Merkmale einer Zeitstufe sind:

10.2.2 Raumlagenvielfach

Raumstufe:

Ein Raumlagenvielfach besteht aus digitalen Koppelpunkten, die z.B. mit einfachen UND-Gattern realisiert werden können, wie in Abb. 10.2.9 zu sehen ist .1


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Abbildung 10.2.9: Realisierung des Raumlagenvielfachs

Aufgabe:

Beim Raumlagenvielfach werden die Raumlagen der Codeworte auf den Multiplexleitungen verändert (siehe auch Abb. 10.2.10) .


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Abbildung 10.2.10: Prinzip des Raumlagenvielfachs

Wesentliche Merkmale einer Raumstufe sind:

1Deutlich zusehen ist, dass KEINE Daten von der 2. Eingangsleitung auf die 2. Ausgangsleitung vermittelt werden. Welche Daten vermittelt das &-Gatter rechts unten?