9.4 Basisanschluss

Basisanschluss:

Das Basic Rate Interface (BRI) in Abb. 9.4.1 stellt dem Teilnehmer 2 logische Nutzkanäle zur Verfügung.


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Abbildung 9.4.1: ISDN Basisanschluss mit TDMA-Kanälen

Die UK0-Schnittstelle verwendet eine Kupferdoppelader von der Endvermittlungsstelle EVST bis zum Netzwerkabschluss (NT) (Punkt-zu-Punkt, Duplex)

Die S0-Schnittstelle: verwendet zwei Kupferdoppeladern vom NT bis zum bis zum Teilnehmer-Endgerät (TE) (Bustopologie, max. 200m, Punkt-zu-Mehrpunkt, 2 × Simplex)

S0-Bus:

Am passiven S0-Bus in Abb. 9.4.2 können maximal 12 IAE (ISDN-Anschlusseinheiten) installiert sein, nur 8 TE gleichzeitig mit max. 4 für Sprache.


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Abbildung 9.4.2: Ausführung des ISDN S0-Busses

IAE:

Für die Kontaktbelegung in der IAE werden nur die mittlerer vier verwendet wie in Tab. 9.1 angegeben ist.







KontaktName TE NT Erklärung










1





2





3 STA Transmit Receive Ltg A von TE zum NT





4 SRA Receive TransmitLtg A von NT zum TE





5 STB Transmit Receive Ltg B von TE zum NT





6 SRB Receive TransmitLtg B von NT zum TE





7





8






Tabelle 9.1: Belegung der Kontakte am S0-Bus

Bei der UAE, der Universal Anschlusseinheit, können die anderen Anschlüsse für analoge Telefone oder Datenendgeräte verwendet werden.

Extern:

Der NTBA ist immer am externen Bus angeschlossen.

Gespräche über den externen Bus zweier TE eines Tln sind vermittlungstechnisch Ortsgespräche (Gebühren) über die DIVO.

Intern:

Weiterführung des externen Busses über ISDN-TK-Anlage (Telekommunikationsanlage) wird als interner Bus bezeichnet.

Kommunikation unter Geräten des internen Busses erfolgt dann vermittlungstechnisch ohne Verwendung der Kanäle zur DIVO

Keine Gebühren für Interngespräche

Anschluss alter analoger Endgeräte Über TK-Anlage mit integrierten a/b-Umsetzern oder externer a/b-Umsetzern

Schicht 1:

Auf der UK0-Schnittstelle erfolgt eine Reduzierung der Symbolrate um 75% durch eine 4B3T-Leitungs-Kodierung, wie in Abb. 9.4.3 dargestellt .


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Abbildung 9.4.3: ISDN UK0-Schnittstelle

Die Melde- und Synchronworte werden zusätzlich zum D-Kanal übertragen.

Bus:

Wie erfolgt ein kollosionsfreier Zugriff der Endgeräte auf den gemeinsamen physikalischen Bus?

Beim Ethernet-Bus gab es CSMA/CD6, also Kollosionserkennung

Signale:

Um die Kollosionsvermeidung auf dem ISDN-Bus zu verstehen, benötigt man die Signale auf dem S0-Bus wie sie in Abb. 9.4.4 dargestellt sind.


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Abbildung 9.4.4: Signale auf dem ISDN-S0-Bus

Funktion:

Beim S0-Bus ist eine 0 physikalisch dominant und die 1 rezessiv.7

Wird von zwei unterschiedlichen Geräten gleichzeitig eine 1 und eine 0 auf den Bus gelegt, so wird nur die dominate 0 über D-Kanal übertragen. Über den Echo-Kanal kann jedes sendende Gerät feststellen, welches D-Kanal-Bit übertragen wurde.

Die Kollisionserkennung veranlasst das Gerät, das einen Fehler feststellt seine Sendung einzustellen.

Synchron:

Die Bytesynchronisation besteht aus der Bitfolge „01111110“, die immer am Anfang und Ende eines D-Kanal Pakets übertragen wird:
 

Damit es keine Verwechslungen mit Daten gibt, die auch zufällig sechs oder mehr Einsen hintereinander haben, erfolgt ein Bitstuffing, bei dem der Sender nach 5 aufeinanderfolgenden „1“ eine „0“ einfügt, die vom Empfänger wieder entfernt wird.

6Carrier Sense Multiple Access / Collision Detection

7Vergleiche die Funktion mit dem CAN-Bus!