Die Bedeutung des magnetischen Drehfeldes wird beim Betrieb des Generators als Motor besonders deutlich. Dazu legen wir 3 phasenversetzten Wechselspannungen, wie in Abb. 18.3.1 zu sehen ist, an die 3 Spulen eines Motors1 an.
Die in den Wicklungen fließenden zeitabhängige Ströme, die jeweils um 120∘ gegeneinander phasenverschoben sind, wie es in Abb. 18.3.1 dargestellt ist, erzeugen einen magnetischen Summen-Fluss2.
Aus der Betrachtung für die vier Zeitpunkte t1…t4 in Abb. 18.3.2 ist die Rotation des Drehfeldes ersichtlich.
Spule 1: 100 % positiver Strom, Spule 2 und 3: 50 % negativer Strom → Die umhüllenden Feldlinien zeigen ein nach links gerichtetes, zweipoliges Magnetfeld.
Spule 1: 86,6 % positiver Strom, Spule 2: Strom = 0 und Spule 3: −86,6 % negativer Strom → Die umhüllenden Feldlinien zeigen um 30∘ gedrehtes zweipoliges Magnetfeld.
Entsprechend weitere Drehung der umhüllenden Feldlinien um 30∘.
Entsprechend …
Die geometrische Addition der 3 zeitabhängigen Teilflüsse entsprechend Abb. 18.3.2 ergibt einen rotierenden magnetischen Fluss3 mit dem zeitlich konstanten Betrag 1,5ΦStr.
| (18.3.1) |
wobei f die Frequenz der Ströme ist. Für eine Drehstrommaschine mit der allgemeinen Polpaarzahl p > 1 gilt analog
| (18.3.2) |
Werden 2 beliebige Zuleitungen (der 3 Leitungen) der Drehstromwicklung vertauscht, so ändert sich der Drehsinn des Drehfeldes.
1Die Wicklungen eines Motors bestehen aus denselben 3 Spulen des Generators
2GdE 3: Rechte-Hand-Regel: Bei einem Stromfluss in Daumenrichtung zeigt das Magnetfeld in Richtung der Finger.
3GdE 3: Φ ∼ I wegen Φ = BA, B = μH und H = NI∕l
4Für je einen magnetischen Nord- und Südpol (p = 1) benötigt man jeweils 3 Spulen, bei p = 2 Polpaaren also 2 ⋅ 3 = 6 Spulen.